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Schokoladenkreation vs. Rohstoffexport: Warum der Produktionsstandort einen grossen Unterschied macht

Ecuador als Kakaoexporteur

Ecuador ist einer der grössten Exporteure von Kakao in Lateinamerika. 2018 hat das Land rund 300'000 Tonnen Kakao exportiert (1), welcher weltweit für die Produktion von Schokolade verwendet wird. Nur gerade 5% des produzierten Kakaos werden verwendet, um Schokolade in Ecuador selbst zu produzieren (2).

Ganz grundsätzlich kann man festhalten, dass die Produzentenländer von Kakao weltweit kaum Schokolade herstellen. Die grosse Mehrheit davon wird in den Vereinigten Staaten und Europa hergestellt. Die Folge davon: Gemäss der Organisation Make Chocolate Fair, verbleiben durchschnittlich nur 12.9% des Verkaufspreises einer im Norden hergestellten Tafel Schokolade im Land, das den Rohstoff liefert. (3). Diese 12.9% werden aufgeteilt zwischen Bauern & Bäuerinnen, Zwischenhandel/Transport und staatlichen Behörden.

 

Figura 1: Cacao como materia prima para chocolate producido en países del norteGrafik 1: Kakao exportiert als Rohstoff zur Schokoladenproduktion im Norden

 

 

Was passiert, wenn der Kakao vor Ort, sprich im Produktionsland des Rohstoffes, zu Schokolade verarbeitet wird?

Neben den Arbeitsplätzen, die im direkten Zusammenhang mit der Produktion des Produktes entstehen (Weiterverarbeitung Kakao, Produktion und Verpacken der Schokoladentafeln, …), werden gemäss der Weltbank für jeden Arbeitsplatz in der Verarbeitung von Agrarrohstoffen, 2.8 Arbeitsplätze in Zulieferbetrieben geschaffen (4). Sprich, wenn eine Firma sich entscheidet, Schokolade vor Ort zu produzieren, werden mit jedem Arbeitsplatz indirekt Jobmöglichkeiten für knapp 3 Personen geschaffen. Konkret können dies Angestellte eine Konstruktionsfirma sein, die die Produktionsanlage baut oder Arbeiter einer Fabrik, die das Verpackungsmaterial herstellt.

 

Ecuador als Schokoladenhersteller

Grafik 2: Das Modell PACCARI in Ecuador – Schokoladenkreation im Ursprung

 

Historisch gesehen hat auch Ecuador fast ausschliesslich Kakao zum internationalen Marktpreis exportiert. 2002 jedoch, hatte ein ecuadorianisches Paar die Vision, diese Realität zu verändern. Carla Barboto und Santiago Peralta haben damals Schokolade PACCARI gegründet, eine Firma die heute 80 Personen in der Produktion und Administration direkt anstellt. Hier sind die Personen, die indirekt für die Firma arbeiten – wie Transporteure, Elektriker oder Designer beispielsweise – noch nicht mitgezählt. PACCARI arbeitet ausserdem direkt mit 3500 Bauern zusammen, welche zwischen dem doppelten und dreifachen des Marktpreises des Kakaos erhalten. So gilt die Firma heute nicht nur als Vorbild in den Bereichen des sozialen und ökologischen Engagements sondern auch als Pionier in der Kreation von Schokolade im Ursprung.

 

 

Quellen:

(1) Estadísticas Actuales | Anecacao Ecuador
(2) Ecuador quiere reconocimiento como productor de chocolate, no sólo de cacao | AméricaEconomía | AméricaEconomía (americaeconomia.com)
(3) Kakaopreise und Einkommen für Kakaobauern | Make Chocolate Fair! Deutschland
(4) Weltbank | Agribusiness Entrepreneurship Program